Waldmeister

... trotz Schattendasein ein wahrer Meister

Wer im frühen Mai (in den letzten Jahren auch bereits im April) den Dom aus imposanten Buchensäulen mit seinem frischgrünen Blattgewölbe betritt, kommt nicht darum herum, ab und zu einen Fuss auf den Sternenteppich aus blühendem Waldmeisterkraut zu setzen.

Der kleine Wicht, der im Schatten der hohen Bäume ein unscheinbares Dasein fristet, bedeckt in gewissen Regionen grosse Flächen des Waldbodens mit seinem duftenden Kraut. Nur zur Blütezeit bringt er ein wahres Meer aus weissen Sternenblüten hervor.

Seit alter Zeit wird das Waldmannli zum Fernhalten von Motten in Kleiderschränke gelegt. Ebenso traditionell ist seine Bedeutung als Heilpflanze. Dank seiner Cumaringlykoside, welche für den typischen Geruch verantwortlich sind, wirkt das Kraut innerlich eingenommen entkrampfend und stärkend auf die Venen, ebenso durchblutungs- und kreislauffördernd. Die Volksmedizin kennt Waldmeister ausserdem als beruhigendes und schlaffördernderndes Hausmittel.

Für die äusserliche Anwendung wurde das Kraut als beruhigende Füllung in Kräuterkissen oder in kleinen Prisen als Tabakzusatz in die Kräuterpfeife gesteckt.

Die bekannteste Anwendung - nicht direkt mit therapeutischen Absichten eingenommen - ist aber sicherlich der Maitrank, auch Maibowle oder Waldmeisterbowle genannt.

Allen Anwendungen gemeinsam ist die Tatsache, dass ein zuviel des Waldmeisterkrautes Kopfschmerzen und Uebelkeit verursachen kann und deshalb nur in gemässigten Mengen genossen werden soll.

wohl dosiert - wohl bekomm's!

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Wichtig: Die vorliegenden Rezepte und Heilpflanzenbeschreibungen dienen der Weiterbildung und sind nicht als therapeutische Ratschläge für eine Selbstbehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden gedacht.