Seidelbast

hitziger Frühlingsbote

Wenn Anfangs März die meisten Waldbewohner noch ihre Winterruhe geniessen, leuchten die rosa Blüten dieses kleinen Strauches vorwitzig durchs leere Gehölz. Die Farbtupfer locken zum näheren Betrachten - vielleicht sogar zum Beschnuppern. Süsslicher Duft nach Parfüm verströmen die zarten Gebilde am Stengelende. Doch Vorsicht: der Seidelbast mag es nicht berührt oder sogar gepflückt zu werden. Durch das Berühren der Pflanzenteile können Hautrötungen und Blasen mit Brandwasser entstehen.

Noch während der Blüte entfalten sich die kleinen länglichen Blätter und schon im Sommer trägt die Pflanze hochrote Beeren.
Alle Teile verursachen Hautentzündungen und innerlich Schleimhaut-brennen, Krämpfe und Nierenschädigung.

In grösseren Mengen könnten Vergiftungen sogar tödlich verlaufen - durch den brennenden Geschmack im Mund ist diese Gefahr allerdings klein.

Die hautreizende Wirkung des Seidelbastes wurde im Mittelalter medizinisch genutzt. Durch Auflegen der Rinde an Armen und Beinen wurden künstliche Hautentzündungen gesetzt. Dies, um innerliche Krankheiten wie Drüsenschwellung, Asthma, Blasenleiden über die Hautoberfläche abzuleiten.

Heute wird die Pflanze als homöopathisches Mittel Mezereum auf viel subtilere Art und Weise eingesetzt.

"Wie lieblich duftet uns im März
der Seidelbast! Doch innerwärts
ist er voll Gift und Galle,
weil wir, in diesem Falle,
das Wunder nur beschauen sollen.
(Man muss nicht alles kauen wollen)"

                                  Karl-Heinrich Waggerl

 

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Wichtig: Die vorliegenden Rezepte und Heilpflanzenbeschreibungen dienen der Weiterbildung und sind nicht als therapeutische Ratschläge für eine Selbstbehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden gedacht.