Bärlauch
Ein gesunder "Stinkkerl" verleiht Bärenkräfte
Mit den wärmeren, frühlingshaften Sonnenstrahlen wagen sich im März bereits auch die ersten Bärlauchblätter ans Tageslicht.
Ob die vorwitzigen Blätter tatsächlich von den aus dem Winterschlaf aufgewachten Bären mit Vorliebe gefressen werden, ist nicht belegt. Vielmehr steht der Bär im Namen als Symbol für eine urtümliche Vegetationskraft, welche im Frühling die Verhärtungen des Winters zu brechen und die für die neue Jahreszeit benötigten Bärenkräfte zu verleihen vermag. Genauso können die im Bärlauch vorkommenden Heilkräfte in uns schwerfällig oder erstarrt Gewordenes bewegen und lösen. Durch zähen Schleim der Atemwege, Ablagerungen in Blutgefässen und Stoffwechselträgheit bedingte Beschwerden können gelindert werden.
Die im Bärlauch vorkommenden Senföle wirken ausserdem desinfizierend, aktivierend und wärmend. Gerade in den Übergangszeiten zwischen den Jahreszeiten sind wir besonders empfänglich für Krankheitserreger. Durch den Genuss einiger Bärlauchblätter (oder von Bärlauchpesto) können wir in diesen Momenten unser Abwehrsystem unterstützen und uns die lästigen "Käfer" vom Leibe halten.
Verwechslung
Mit offenen Sinnen kann eine Verwechslung der Bärlauchblätter mit denen des Maiglöckchens und der Herbstzeitlose einfach umgangen werden. Deutlichstes - und immer wieder beschriebenes Unterscheidungsmerkmal - ist sicherlich der charakteristische Geruch. Doch aufgepasst: bereits nach ein paar wenigen Geruchstestungen riechen auch die Hände nach Bärlauch!
Wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind ebenfalls die Blätter:
- Bärlauchblätter sind elliptisch, haben einen deutlich erkennbaren Blattstiel und an der Rückseite eine ausgeprägte Blattrippe (Herbstzeitlosenblatt lanzettlich und ohne Blattstiel)
- Maiglöckchen haben oft nur zwei kurzstielige Grundblätter, die sich normalerweise erst zur Zeit der Bärlauchblüte entfalten (daher vermutlich der Ratschlag, Bärlauchblätter in der Blütezeit nicht mehr zu ernten)
Wichtig: Die vorliegenden Rezepte und Heilpflanzenbeschreibungen dienen der Weiterbildung und sind nicht als therapeutische Ratschläge für eine Selbstbehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden gedacht.